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Aserbaidschan – Die Vorbereitungen

Ist es sinnvoll eine Europameisterschaft nach Vorderasien zu vergeben? Sollte man ein solches Event in einem Land stattfinden lassen, welches sich seit 25 Jahren im Krieg mit seinem Nachbarn Armenien befindet? Fragen die wir uns alle gestellt haben dürften, als wir hörten das 2016 die EM der Masters im Gewichtheben in Aserbaidschan stattfinden wird. Bis vor wenigen Wochen dachten wir, dass sich die für diese Entscheidung Verantwortlichen diese Fragen gestellt und entschieden haben, dass es eine gute Idee ist. Nun muss man mit Verwunderung feststellen, wie von offizieller Seite Bedenken vor dieser EM geäußert werden. Wir kommen nicht umhin uns zu Fragen wie das kommt. Rekapitulieren wir die Fakten:

  • Der Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien schwelt seit 1991, also seit 25 Jahren und nicht erst seit gestern. Am Status Quo hat sich nichts geändert. Es gab keine Anschläge, weder terroristischer noch anderer Art. Es gab keine außergewöhnlich heftigen Kampfhandlungen und schon gar keine die es in unsere Hauptmedien geschafft hätten. Kurz und gut, dieser Konflikt kratzt hier niemanden.
  • Es gibt keine offizielle Warnung des Auswärtigen Amtes, vor Reisen nach Aserbaidschan. Lediglich einen kleinen Hinweis auf der Länder-Info-Seite besagten Amtes, dass es in Aserbaidschan Kampfhandlungen gibt. Hier muss man allerdings wissen, was man suchen muss, um diesen Hinweis zu finden. Um diese Sicht zu bestätigen, haben wir beim Auswärtigen Amt nachgefragt, was von der Lage in Aserbaidschan zu halten ist, die Antwort ist unter http://masterslift.de/16.html einsehbar. Kurz zusammengefasst: Keine Gefahr.
  • In Aserbaidschan fanden in der jüngeren Vergangenheit etliche Großevents statt. Den meisten dürfte der Eurovision Song Contest von 2012 prominnet aufgefallen sein. Auch damals war der Status Quo vor Ort nicht nennenswert anders.

Warum also nun diese Unruhe, noch dazu so kurz vor einem Wettkampf? Man möchte meinen das die Organisation von Reispapieren (Visa, Reisepass, Einladungen, etc.), sowie das Buchen der Reisen genug Stress und Aufwand bedeuten. Von den Aufwänden für die Meldung und NADA / WADA möchten wir da mal gar nicht anfangen. Bedenkt man, dass wir hier von einem „Hobby“ sprechen das von Privatpersonen zelebriert wird, welche zum Teil auch noch arbeiten müssen, wird es noch undurchsichtiger. Die Informationen die oben gelistet wurden sind bekannt und sind im Internet (z.B. auf Wikipedia) einsehbar. Die Frage ob Reisen nach Aserbaidschan gefährlich sind, wäre mit einer einfachen Anfrage an das Auswärtige Amt klärbar gewesen. Zur Information für alle: Diese Anfrage kann jeder Bürger dieses Landes über die Webseite des Amtes oder postalisch stellen. Man muss keinem Gremium angehören oder in offiziellen Ämtern arbeiten. Man kann als Franz Gustav Musterfuchs aus Didldadldum oder eben als Administrator von masterslift.de anfragen, man bekommt Antwort. Einzig zu empfehlen ist, den Damen und Herren von Amt etwas Zeit für Antwort einzuräumen, man ist ja nicht der Einzige der eine Frage hat.
Unter diesen Gesichtspunkten sind wir etwas verwundert über die Diskussion die nun, so öffentlich, losgetreten wurde. Sie wäre mit einer einfachen Anfrage an das Auswärtige Amt überflüssig geworden. So jedoch hat sie viel Verwirrung und Ängste verursacht. Es wurde dafür gesorgt das die Vorfreude auf ein Event in der Familie der Gewichtheber in ein mulmiges Gefühl und Bedenken umgeschlagen ist. Bei denen die nach Aserbaidschan reisen und jenen die zurück bleiben.
                                                                                                      

                                                                                                       08.05.2016, Elisa & Roland Preißner, masterslift.de